
Was ist eine Allergie?
Was ist eine Allergie?
Wie entsteht eine allergische Reaktion?
Welche Arten von Allergien gibt es?
Welche Ursachen gibt es für Allergien?
Das Wichtigste im Überblick zu Allergien
- Allergien treten auf, wenn der Körper übermäßig auf eine harmlose Substanz reagiert
- Beim ersten Kontakt mit einem Allergen bildet das Immunsystem IgE-Antikörper und bereitet Mastzellen vor.
- Bei erneutem Kontakt wird Histamin freigesetzt, was Schwellungen, Rötungen und Juckreiz auslöst.
- Es gibt verschiedene Arten von Allergien. Am häufigsten sind jene gegen Pollen, Hausstaubmilben und Tiere.
Was ist eine Allergie?
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf Substanzen, die normalerweise keine schädliche Wirkung haben. Diese als Allergene bekannten Stoffe können vielfältig sein, wie beispielsweise Pollen, bestimmte Lebensmittel, Tierhaare, Hausstaubmilben, Insektengifte oder Medikamente. Die allergischen Reaktionen variieren in ihrer Schwere und reichen von milden Beschwerden wie Juckreiz und Hautrötungen bis hin zu ernsten, lebensgefährlichen Zuständen wie einer Anaphylaxie. Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch und betreffen immer mehr Menschen, sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Wie entsteht eine allergische Reaktion?
Das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Allergien. Grundsätzlich dient das Immunsystem dazu, den Körper vor Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Parasiten zu schützen. Bei einer Allergie kommt es jedoch zu einer fehlerhaften Erkennung harmloser Substanzen als Bedrohung. Dies führt zu einer Kaskade von immunologischen Ereignissen, die in den allergischen Symptomen resultieren.
Die allergische Reaktion verläuft in zwei Phasen:
1. Sensibilisierungsphase:
Beim ersten Kontakt mit einem Allergen zeigt der Körper keine Symptome, aber das Immunsystem wird „sensibilisiert“. Es bildet Antikörper (IgE), die sich an Mastzellen binden und auf einen späteren Kontakt mit dem Allergen vorbereiten.
2. Effektorphase (allergische Reaktion):
Bei erneutem Kontakt reagiert der Körper sofort. Das Allergen bindet an die IgE-Antikörper, Mastzellen setzen Histamin frei. Die verursacht Schwellungen, Rötungen und Juckreiz.
Welche Arten von Allergien gibt es?
Allergien werden in verschiedene Typen eingeteilt, je nachdem, wie der Körper auf das Allergen reagiert. Die häufigste Form ist die Typ-I-Allergie, oder auch Soforttyp genannt. Hier reagiert der Körper sehr schnell nach Kontakt mit einem Allergen. Das Immunsystem bildet spezielle Antikörper (IgE), die dazu führen, dass Histamin freigesetzt wird. Dies verursacht Symptome wie Niesen, Juckreiz oder im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock.
Zu den Typ-I-Allergien gehören folgende Arten von Allergien:
Pollenallergie (Heuschnupfen)
Diese Art von Allergie, auch bekannt als Heuschnupfen, verursacht Symptome wie Niesen, Juckreiz, eine laufende Nase und Atembeschwerden. Sie wird durch Pollen in der Luft ausgelöst und gehört zu den häufigsten Allergien weltweit.
Hausstaubmilbenallergie
Bei dieser Allergie reagieren Betroffene auf die winzigen Ausscheidungen von Hausstaubmilben. Typische Beschwerden sind Niesen, eine verstopfte Nase und Atemprobleme, die besonders in Innenräumen auftreten. Diese Allergie ist oft mit Asthma verbunden.
Nahrungsmittelallergien
Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf bestimmte Lebensmittel wie Erdnüsse, Milch oder Eier. Die Symptome reichen von Verdauungsstörungen bis hin zu schweren Reaktionen wie Anaphylaxie. Nahrungsmittelallergien sind in vielen Ländern zunehmend verbreitet.
Insektengiftallergien
Stiche von Insekten wie Bienen oder Wespen können bei Allergikern starke Reaktionen auslösen, von Schwellungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen wie einem anaphylaktischen Schock. Etwa 3 % der Menschen in Europa entwickeln solche schweren Reaktionen.
Medikamentenallergien
Bei dieser Art von Allergie reagiert der Körper überempfindlich auf bestimmte Medikamente, wie Antibiotika oder Schmerzmittel. Symptome reichen von Hautausschlägen und Juckreiz bis hin zu schweren Reaktionen wie einem anaphylaktischen Schock. Medikamentenallergien können gefährlich sein und erfordern oft alternative Behandlungen.
Bei einer Typ-II-Allergie greifen Antikörper direkt die Zellen an und zerstören sie. Das kann bei manchen Medikamentenallergien vorkommen.
Eine Typ-III-Allergie entsteht, wenn das Immunsystem sogenannte Immunkomplexe bildet, die sich im Gewebe ablagern und Entzündungen verursachen.
Die Typ-IV-Allergie, auch Spättyp genannt, tritt erst verzögert auf, meist 24 bis 48 Stunden nach Kontakt mit dem Allergen. Diese Reaktion wird durch bestimmte Immunzellen ausgelöst und kommt bei Kontaktallergien wie der Nickelallergie vor.
Allergien werden manchmal fälschlicherweise als Unverträglichkeiten bezeichnet, doch nicht jede Unverträglichkeit ist mit einer Allergie verbunden. Dazu zählen bestimmte Formen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz und Zöliakie. Da die Symptome häufig ähnlich sind, sollte ein Arzt eine gründliche medizinische Untersuchung vornehmen, um die genaue Ursache festzustellen.
Welche Ursachen gibt es für Allergien?
Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch, und die Gründe dafür sind vielfältig.
Eine Theorie ist, dass unser Immunsystem unterfordert ist. Die sogenannte "Hygiene-Hypothese" besagt, dass in unserer zunehmend sterilen Umgebung das Immunsystem nicht mehr genug mit echten Bedrohungen wie Bakterien und Viren konfrontiert wird. Stattdessen reagiert es überempfindlich auf harmlose Stoffe wie Pollen oder Nahrungsmittel.
Ein weiterer Faktor, der Allergien begünstigen kann, ist die moderne Ernährungsweise. Stark verarbeitete Lebensmittel, die in westlichen Ernährungsmustern häufig vorkommen, enthalten oft weniger frische und natürliche Nährstoffe, was das Immunsystem schwächen kann. Eine Ernährung, die reich an ungesunden Fetten, Zucker und Zusatzstoffen ist, könnte das Gleichgewicht des Immunsystems stören und so die Entstehung von Allergien fördern.
Neben diesen Theorien spielen auch genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren wie Verschmutzung, Ernährung und der frühe Kontakt mit Allergenen eine Rolle bei der Entstehung von Allergien.
Allergien haben auch eine erbliche Komponente. Wenn ein Elternteil eine Allergie hat, liegt das Risiko für das Kind bei etwa 30 %. Sind beide Elternteile betroffen, erhöht sich das Allergierisiko sogar auf über 60 %. Diese genetische Veranlagung spielt somit eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Allergien.